Humanoide Roboter – Nice to meet you, Pepper 

In Zusammenarbeit mit raumcode entwickelten Studierende im Bachelorstudiengang Multimedia Production der HTW Chur ein interaktives Kennenlern-Tutorial für den humanoiden Roboter Pepper der Japanischen Firma Softbank.

„Dieser Mensch funktioniert wie ein Roboter, aber er kennt nur das Programm und kann keine Gefühle zeigen.“  Vielleicht kennen Sie auch solche Personen in Ihrem Umfeld. Denkt man aber an einen Roboter, denkt man an eine Maschine, die mechanische Handlungsabläufe fehlerfrei, schnell, präzise und beliebig lange verrichten kann. Solche industrielle Roboter nehmen den Menschen Handlungen ab, die monoton, gefährlich, fehleranfällig, anstrengend oder für den Menschen sogar unmöglich sind. In der Industrie, der Produktion, der Medizin, dem Militär und der Raumfahrt ist die Akzeptanz von Robotern als reine Maschinen, gegeben. Ganz anders steht die Gesellschaft den humanoiden Robotern gegenüber: Roboter, die uns als Menschen ersetzen sollen, stellen für viele eine Bedrohung dar. Das aber auch positive Gefühle wie Freude, Sicherheit, und Zuneigung zu einem Objekt entstehen können, ist nichts Neues, denn für ein Kind beispielsweise ist ein Stofftier viel mehr als ein Objektiv – es ist ein Freund. Warum soll also eine solche Beziehung, genannt Anthropomorphismus, nicht auch zu einem Roboter entstehen können?

Wer ist Pepper?

Pepper ist ein sozialer Roboter. Er kann Gesichter erkennen, auf menschliche Grundemotionen reagieren und sein Verhalten an die Stimmung seines Gesprächspartners anpassen. Der süsse Pepper mit den Kulleraugen kostet ca. 24’000 CHF und wird leer angeliefert, denn seine Sprache und sein Verhalten müssen für jeden Anwendungsfall individuell programmiert werden. Dabei kann auf eine Bibliothek von Standard-Aktionen und -Reaktionen zurückgegriffen werden. Doch über Demo-Zwecke hinaus bieten diese kaum einen Nutzen. Will man Pepper in einer Alltagssituation einsetzen, so muss die Interaktion mit ihm spezifisch konzipiert und programmiert werden.

Die erste Begegnung mit Pepper

Um sich mit Pepper unterhalten zu können, muss man ihn ein wenig kennen. Denn so ganz Mensch ist er dann doch nicht. Man muss nahe genug (ca. 1,5 m) an ihn herantreten. Er versteht nur Hochdeutsch – Die Schweizer Dialekte meistert er leider (noch) nicht. Seine Augen leuchten marineblau, wenn er zuhört und grün, wenn er das vom Mensch Gesprochene verarbeitet. Sind seine Augen weiss oder hellblau, hat er entweder keinen Menschen in seinem Visier entdeckt oder er spricht gerade. Währenddessen er einem Menschen zuhört, versucht er durch die Neigung seines Kopfes den Blickkontakt zu halten. Er kann nur mit einer Person in einen Dialog treten. Hoher Umgebungslärm oder eine schlechte Internetverbindung beeinträchtigen die Handlungsfähigkeit von Pepper und können dazu führen, dass er nicht ansprechbar ist.

Interaktives Kennenlernen-Tutorial

Bis anhin musste Pepper stets von einem Menschen begleitet werden, dem die Umgangsregeln im Voraus erklärt worden waren, wenn ein Dialog ins Stocken geriet. Das interaktive Kennenlern-Tutorial öffnet Pepper den Weg in die Selbständigkeit. Pepper fragt, ob man sich schon kennt. Wenn dies nicht der Fall ist, erklärt Pepper mit seinen unterschiedlichen Augenfarben Dinge wie den Ablauf, dass er am liebsten nur Hochdeutsch spricht, und … dass er auch Spass versteht. 

 

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